Ich bin Psychologin und beruflich in Forschung und systemischer Therapie unterwegs. Seit ein paar Jahren forsche ich auch zu weiblicher Sexualität und mir ist mehr und mehr klar geworden, dass ich meine Erkenntnisse und Gedanken über den Forschungsstand aber auch meine Kenntnisse über uraltes Wissen teilen möchte zur Ermächtigung und Stärkung von Frauen, zur Heilung und Ehrung des „Weiblichen“.
In unserer überwiegend patriarchalen Welt ist etwas ins Ungleichgewicht geraten. In der westlichen Welt ehren wir Yang, das „Männliche“: produktiv sein, rational sein, vermeintlich vom Verstand gesteuert, dominierend. Das ist so verbreitet, dass wir es manchmal gar nicht bemerken. Das Patriarchat unterdrückt Frauen wie Männer und alle dazwischen.
Das „Männliche“ braucht ebenso wie das „Weibliche“ Heilung vom Patriarchat. Mein Fokus ist die Stärkung der Weiblichkeit. Das Männliche zu heilen ist auch eine große Aufgabe, aber darüber sprechen andere.
Ich will niemandem etwas vorschreiben, schon gar nicht, wie frau zu sein hat. Aber: jede*r hat „weibliche“ und „männliche“ Seiten in sich. Die Begriffe sind nicht optimal, da sie von verschiedensten Seiten mit Bedeutung aufgeladen sind. In Ermangelung neutralerer Begriffe verwende ich sie trotzdem. Ich möchte aber, dass du weisst, dass ich nicht viel von „Frauen-von-der-Venus“ Festschreibungen halte und diese vermeiden möchte. Mir ist bewusst, dass manche Inhalte ein schmaler Grat sind und sich manchmal als festschreibend interpretieren lassen, manchmal habe ich auch etwas bewusst ein wenig überspitzt formuliert. Das patriarchale Boot hat deutlich Schlagseite und ich lehne mich ab und an zur anderen Seite aus dem Boot, damit die Schlagseite überhaupt spürbar wird.
Wenn du das Gefühl hast, eine gute Balance zwischen „männlichen“ und „weiblichen“ Anteilen in dir zu haben, wenn du mit dem Leben und der aktuellen Gesellschaft zufrieden bist, dann sind meine Inhalte vielleicht grade nicht wichtig für dich. Das ist vollkommen ok.
Du darfst frei entscheiden, ob du hier etwas mitnimmst. Vielleicht findest du auf dieser Seite einen Aha-Moment oder eine Inspiration. Vielleicht nicht. Vielleicht stört dich manches oder du findest es überflüssig darüber zu reden. Auch ok. Vielleicht schließt du Augen rollend diese Seite und wendest dich dem zu, was dein Herz singen lässt. Gut so! Oder aber, falls dich etwas aufregt, vielleicht horchst du auch in dich hinein und ergründest auf einer tieferen Ebene, was hinter der Ablehnung verborgen ist. Das fände ich spannend.
Kurz gesagt ist meine Intention für diesen Blog, dass ich in einer Welt leben möchte, in der das „Weibliche“ geehrt wird und sich im Einklang mit dem „Männlichen“ befindet. Eine Welt, in der wir uns auf Augenhöhe für alle Lebewesen einsetzen.
Dr. Katharina Weitkamp