GNTM? NEEEEEIN! GNTEW: Germany´s next to empowered women!
Beim Mittagessen mit meinen Kolleginnen kam das Gespräch neulich auf GNTM, manche schauten die Sendung aus verschiedenen Gründen ganz gerne. Ich konnte nur sagen: „Ich kann das nicht anschauen.“ und mich nicht weiter an dem Gespräch beteiligen. Aber was genau missfällt mir so an der Sendung?
Ich glaube, ich mag das Format so wenig, weil es so gut wie diametral meiner Vision von ermächtigten Frauen entgegensteht. Sehr junge Frauen, die als Mädchen bezeichnet werden, werden entmündigt, auf ihr Aussehen reduziert, dass einem sehr eingeschränkten Schönheitsideal entsprechen muss; sie lernen, dass sie ihren Körper „bereitstellen“ müssen. Sie werden konstant on außen beurteilt. Zusätzlich ist die Dramaturgie noch so gestaltet, dass Konkurrenz untereinander befördert wird.
Das hat mich zum nachdenken angeregt und ein paar Tage später hatte ich morgens kurz nach dem Aufwachen die Eingebung, wie meine ermächtigende Version dieser Sendung aussehen würde:
GNTEW: Germany´s next to empowered women
- Du wirst nicht rausgewählt und eine Gewinnerin bleibt übrig, sondern jede Woche kommt eine Frau hinzu um den Kreis der Frauen, der sich da aufbaut, zu stärken. Am Schluss haben wir 13 Frauen, die zusammen stehen und sich gegenseitig unterstützen für das Wohl aller.
- Die „Challenges“, die es in jeder Woche zu bestehen gilt, bieten Möglichkeiten alte Wunden zu heilen, matriarchale Strukturen wieder zu erwecken, im Kreis mehr zusammen zu wachsen, die eigene Kraft zu finden, die eigene Stimme zu finden, die eigenen Dämonen besser kennen zu lernen, mit diesen besser umgehen zu lernen zum Wohle aller Wesen.
- Sich schmücken und schön machen darf auch einen Platz haben, aber nur so, dass man sich gegenseitig unterstützt darin, die ganz eigene Schönheit mehr hervorzuheben.
- Es wird nicht von außen geurteilt, wie gut oder schlecht mein Walk war. Es gibt keine Jury von außen. Die Frauen im Kreis feiern gegenseitig die ganz eigene Schönheit und Kraft jeder einzelnen ohne zu urteilen.
- Die Modeindustrie mit ihrer Schnelllebigkeit und der Fähigkeit eine Konsumhaltung zu zementieren bleibt aussen vor. Es geht mehr darum, was die individuellen Fähigkeiten jeder einzelnen sind. Was ist ihr Blick auf die Welt, wo möchte sie einen Beitrag zum Wohle aller Wesen leisten, wie kann das aussehen, wie kann sie darin unterstützt werden? Was können diese Frauen gemeinsam erreichen?
- Sind es junge Frauen, die den Kreis bilden werden? Nein, es braucht alle: junge Frauen, gestandene Frauen, Frauen in ihren weisen Jahren jenseits der Menopause. Jede bringt ihre einzigartigen Fähigkeiten mit ein.
- Im großen Finale geht es nicht darum, dass eine einzige übrig bleibt. Im Gegenteil, die Komplettierung des Kreises wird gefeiert. Jetzt haben 13 Frauen zueinander gefunden, mit der Power dieses Kreises können sie es nun mit den Widrigkeiten und Ungerechtigkeiten der Welt aufnehmen. Was für ein Fest!
- Und in der nächsten Staffel besuchen wir den Kreis erneut und sehen, was daraus entstanden ist, wie sie weiter miteinander gewachsen sind.
So machen wir das ab jetzt, einverstanden?